Demokratie stirbt nicht allein im Parlament.
Sie stirbt leise im Alltag, wenn wir sie nicht leben.
Heute zum Tag der Demokratie - und am Tag nach den bedeutungsstarken Kommunalwahlen in NRW geht es mir darum, wie wir alle etwas tun können, um im Alltag Räume zu schaffen, in denen Demokratie sichtbar bleibt:
🏋♂️ Wenn Menschen zur Demo gehen oder sich für einen Volksentscheid interessieren.
🧑🎨 Wenn Nachbar:innen eine Initiative für den Erhalt der Bibliothek oder des Schwimmbads starten.
💁♀️ Wenn jemand eine Debatte aushält, Populismus widerspricht oder bewusst eine eigene Meinung bildet.
Das klingt klein. Aber genau da entscheidet sich, ob Demokratie verschwindet - oder lebendig bleibt. Und dafür braucht es Mut:
Mut, die eigene Stimme zu nutzen.
Mut, unbequeme Fragen zu stellen.
Mut, eine Debattenkultur zu pflegen, auch wenn es anstrengend ist.
👉 Deshalb gestalte ich mit Anja Zerbin mit unseren #DemocracyCircle Räume, in denen Demokratie erfahrbar wird.
Wie letzte Woche im Museum Der Arbeit, beim Democracy Circle „Wem gehört das Wir - Demokratie sichtbar machen“. Im Hauptteil des Circles haben wir Diskussionsrunden moderiert – mit klar verteilten Rollen:
🎤 Sprecher:in
❓ Verständnis-Nachfrager:in
⚡ Kontrovers-Nachfrager:in
👂 Zuhörer:innen
Eine Sprechende hatte 1–2 Minuten für ihre Sicht. Danach folgten Klärungsfragen, Gegenpositionen und vertiefende Antworten – begleitet von einer Moderation, die Raum lässt und zugleich gute Kommunikation wahrt.
In der Reflexion haben wir die Erfahrungen der Rollen betrachtet. Stimmen der Teilnehmenden:
💭 „Am Anfang froh nur zuhören zu können – dann schwer auszuhalten, nichts sagen zu dürfen.“ (Zuhörer:in)
💭 „Anstrengend und aufregend. Damit ich das auch woanders kann, brauche ich einen Rahmen dafür.“ (Sprecher:in)
💭 „Schwer, aber bereichernd. Gut, die Sprecher:innen zu sehen – Potenzial für mehr Konflikt in digitalen Settings.“ (Kontrovers-Fragende:r)
Demokratie ist manchmal anstrengend – und gerade deshalb so wertvoll. Danke an alle, die dabei waren.
Meine Frage heute: Wie geht ihr mit kontroversen Diskussionen um, zuhause und bei der Arbeit? Wie schafft ihr es, Demokratie im Alltag sichtbar zu machen?
P.S: auch mit einer Kissenschlacht? 😆
equalworks
Business Coach │ Expertin Big-Elephant-in-the-room │ Begleiterin in Veränderungs- & Konfliktsituationen │ "Was würde passieren, wenn alle Menschen sich gehört & gesehen fühlen?" #Bedürfnisbrille
2 days ago
Sabine Weber Democracy Circle mit klaren festen Rollen klingt sehr spannend.
Ich moderiere das Dialogformat "Sprechen & Zuhören" von Mehr Demokratie e.V., wo wir ähnliche Erfahrungen und Erlebnisse haben. Bei uns gibt es allerdings nur 2 Rollen: Zuhörende oder Sprechende.
Wir erleben immer wieder, dass Demokratie genau da stattfindet, wo kontroverse Perspektiven nebeneinander stehen bleiben dürfen...
Ergänzend dazu ist mir dieser Post in den Feed gespielt worden:
https://www.instagram.com/p/DObKODhCBz3/
Auch an den Schulen entscheidet sich Demokratie bzw. das Verständnis für den Wert einer offenen Gesellschaft als Gegenentwurf zu einer (rechten) Diktaktur oder Autokratie.