Nicht mangelnder Respekt trennt Führungskraft und Talent – sondern unterschiedliche Wahrheiten.
Eine Tatsache, die ich als Dozentin meinen Studierenden immer wieder mitgebe: Ob als Beraterin, Coach oder Führungskraft – das größte Learning ist, dass wir alle unsere individuellen Wahrnehmungen und Sichtweisen haben. Und dass es selten ein eindeutiges Richtig oder Falsch gibt. Leider lernen wir das in Schule, Ausbildung oder Umfeld oft anders. Vielleicht ein Grund, warum uns solche Konflikte so häufig begegnen.
Diese unterschiedlichen Wahrheiten haben weniger mit dem Geburtsjahr oder einer „Generation“ zu tun, sondern mit den Lebens- und Karrierephasen, in denen wir uns befinden. Das zeigt auch eine aktuelle Studie von Culture Amp (2024, 1,2 Mio. Befragte).
Doch das ist unbequem. Für beide Seiten.
👉 Unbequeme Wahrheit I:
Ihr seid in fortgeschrittenen Karrierephasen, aber ihr wart auch mal die „Neuen“. Autonomiewünsche sind kein Abgesang auf Loyalität, sondern Ausdruck von Selbstvertrauen. Und ja: Erfahrung kann blockieren – wenn sie die neuen Probleme übertönt.
👉 Unbequeme Wahrheit II:
Ihr startet erst durch. Eure Ideale treiben Veränderung – unverzichtbar. Aber nicht jeder Kompromiss ist Verrat. Organisatorische Realität gehört dazu. Und: Perspektivwechsel fällt auch euch schwer – nur in die andere Richtung.
Gibt es eine Lösung? Psychologische Sicherheit.
Amy Edmondson bringt es im TEDx Talk auf den Punkt: Nur wenn Teams ohne Angst vor Konsequenzen sprechen können, entsteht echte Zusammenarbeit und echte Innovation.
Aus unserer GenAblement-Praxis: Die stärksten Teams nutzen Unterschiede als Kreativität und Innovation, nicht als Hindernis.
❓ Wo erkennst du dich wieder? Welche unbequeme Wahrheit würdest du ergänzen?
Links in den Kommentaren:
📚 Culture Amp Studie „Myth-busting: Is it a Gen Z thing or a young person thing?“
🎥 TED Talk von Amy Edmondson