“Wenn wir den Wettbewerb gewinnen wollen, dürfen wir uns nicht weiter über die eigenen Füße stolpern.”
Circa 300 Menschen. 20 Uhr abends.
Nach einem vollen Tag sitzt der Saal noch immer gespannt da. So fesselnd war das Gespräch mit Benedikt Franke, CEO der Munich Security Conference
Seine Botschaft war klar:
👉 Der Systemwettbewerb ist real – und Europa muss aktiv werden um am Ball zu bleiben.
Was mich besonders bewegt hat:
Bei aller Dringlichkeit hat Benedikt Franke nicht auf Gefahren fokussiert, sondern vor allem Zuversicht vermittelt: 👉 Wenn wir ins Tun kommen, können wir den Wettbewerb gewinnen.
Mit einer Mischung aus Klarheit und Gelassenheit sprach er sogar über die inzwischen vielzitierte Rede von JD Vance im Frühjahr – präzise, informativ und eindrücklich.
Ganz ehrlich, Menschen wie ihn brauchen wir mehr in wichtigen diplomatischen und politischen Funktionen!
🔑 10 Thesen, die bei mir hängen blieben
1️⃣ Systemwettbewerb ist real – und der Westen verliert an Boden.
BRICS & Co. gewinnen an Einfluss. Ignorieren geht nicht, wir müssen aktiv gegenhalten.
2️⃣ Multilateralismus braucht einen „Purpose-Reboot“.
UN, EU & Co. müssen reformiert werden: weniger Ritualpolitik, mehr Durchsetzungskraft.
3️⃣ Die Normalisierung von Regelbrüchen unterminiert das Völkerrecht.
„No-Gos“ dürfen nicht zur Routine werden. Straflosigkeit schwächt die internationale Ordnung.
4️⃣ Freiheit ist kein Selbstläufer. Jede Generation muss Errungenschaften neu verteidigen.
5️⃣ Disruptiver vs. iterativer Wandel.
Entweder erzwungene Neuordnung – oder bewusster Umbau durch Reformen und Prioritäten (z. B. KI-Governance). Der “Knall” wird aber niemandem am Ende besser dastehen lassen.
6️⃣ Transatlantik-Beziehungen: Druck wirkt – Vertrauen erodiert.
Europa muss reagieren, ohne das Band zu den USA weiter zu schwächen.
7️⃣ Industrie- & Verteidigungsfähigkeit stärken.
Nicht nur Technik kaufen, sondern neue Kapazitäten aufbauen und Lieferketten sichern.
8️⃣ Energiesouveränität ist Sicherheitsfrage.
Grüne Transformation ist kein Luxus, sondern strategischer Imperativ.
9️⃣ Mut und Umsetzungskraft sind das Nadelöhr.
Wir wissen, was zu tun ist - es fehlt an Wille, Tempo und Konsistenz.
🔟 Zivilgesellschaftliche Verantwortung.
Nicht nur zuschauen – Engagement und politischer Unternehmergeist sind gefragt.
✨ Mein persönlicher Fan-Girl-Moment:
Wenn man wie ich viele Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit unterwegs war, war schon der Einstieg grandios: “Ich habe viele Jahre für Kofi Annan gearbeitet…”
Aber im Ernst: Zum ersten Mal seit Gründung meiner Firma hatte ich den Impuls, wieder angestellt an einem großen Ganzen mitwirken zu wollen.
So inspirierend war dieser Abend.
👉 Mich interessiert: Welche dieser Thesen ist für euch die dringendste?
Und wo seht ihr ungenutztes Potenzial für Europa?
Expertin für besseres Miteinander // Moderatorin// Speakerin
15 days ago
Super Impulse, Sabine.
Mich beschäftigt besonders These 9: Mut und Umsetzungskraft.
Europa wird nicht daran scheitern, dass wir nicht wissen, WAS zu tun ist – sondern daran, ob wir den Mut haben, unbequeme Entscheidungen auch wirklich zu treffen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr Mut an der Grenze zum Risiko zerrt – und wie entscheidend er trotzdem ist, wenn man Dinge bewegen will. Genau diese Momente machen den Unterschied. (Nicht wahr, Michael Wilke 😁) Mut zeigen – auch wenn es unbequem ist – das macht uns als Europa wie in Teams handlungsfähig.